Akademische Sitzung in Mersch: 10 Jahre "Groupe de Support Psychologique" (GSP)
Die Verantwortlichen der GSP, so wird das psychologische Team in der Umgangssprache bezeichnet, hatten viele renommierte Gäste aus dem In- und Ausland zu einer akademischen Sitzung am Freitag, den 5. Oktober 2007 eingeladen.
Der Leiter des GSP-Teams durfte so den Vertreter der österreichischen Botschaft begrüβen, gefolgt von dem Innenminister Jean-Marie Halsdorf, den Bürgermeistern der umliegenden Gemeinden, zahlreichen Kommunal- und Landespolitikern, dem Ombudsmann Luxemburgs Marc Fischbach.
Als eigene Gruppe beim Zivilschutz, durfte Charles Bruck genauso den Direktor der Administration des Services de Secours, Michel Feider, sowie den Leiter Guy Bley der Protection Civile unter den Gästen willkommen heiβen.
Darüber hinaus waren sämtliche soziale Auffangstrukturen und Organisationen Luxemburgs vertreten, die im psychosozialen Bereich, die Mittel- und Langzeitbetreuung übernehmen. Unter den zahlreichen Gästen waren Vertreter der Notärzte, der Feuerwehren, der Berufsfeuerwehr, der Krankenhäuser und der ‚Base Nationale’ aus Lintgen.
Aus dem Ausland waren Vertreter aus den Grenzregionen von Frankreich, Deutschland und Belgien mit denen die GSP immer wieder zusammen arbeitet. Auch die Malteser hatten ihren psychosozialen Vertreter, in der Person von Sören Petry nach Luxemburg entsandt.
In seiner Rückblickrede sprach Charles Bruck über die Anfangszeit als die damalige ‚Unité de Support Psychologique’ am 1. Januar 1997 ihre erste Dienststunde bereits mit einem Team, bestehend aus Sandra Bachstein und Léon Kraus aufnahm. Im Laufe der Jahre sind viele motivierte Männer und Frauen hinzu gestoβen und haben in kleinen wie auch den groβen Katastrophen des Lebens dafür gesorgt, dass betroffene, physisch unverletzte Menschen sich nicht allein fühlten.
Wie wichtig und gut diese psychologische Hilfe für Menschen ist, darüber berichteten dann vier Betroffene, die die unentgeltlichen Dienste der GSP in Anspruch nehmen durften. So sprach der Vater eines tödlich verunglückten Jungen und der Ehemann der während der Tsunamiwelle seine Gattin und seine Tochter verlor. Sodann war es die Reihe an einem Manager, der mit Zahlenmaterial verdeutlichte wie wichtig die psychologische Betreuung für eine Firma ist, wenn ein kritischer Unglücksfall geschehen ist und der meinte: „Damals ärgerte ich mich über den Zivilschutz, weil sie mir die Psys anstatt einem Kran an den Unfallort schickten. Heute danke ich, dass die Psys kamen und der Kran zu Hause blieb.“
In einem letzten Zeugnisbericht, erinnerte der Kantonalinspektor Jos Schummer an die Geiselnahme von Wasserbillig, wobei die Mitglieder der GSP damals eine tragende und unentbehrliche Kraft zur Bewältigung der Krise waren.
Der Psychotherapeut und fachlicher Leiter vom KIT Land Steiermark in Österreich, Edwin Benko, referierte anschlieβend in seinem Festvortrag zum Thema: ‚Erste Hilfe für die Seele – Schlagwort oder innere Haltung?’. Der Spezialist Benko, der selbst ein Kriseninterventionsteam aufgebaut hat und leitet, wusste Unterschiede heraus zu arbeiten, um zu verdeutlichen wie wichtig eine adäquate Betreuung für Menschen ist, die seelisch durch einen Unglücksfall belastet werden. Aber auch die Helfer dürfen nicht nur nach den Betroffenen schauen, bei und nach ihren Einsätzen müssen sie auch auf ihre eigene seelische Gesundheit achten. Benko brachte den Helfern Anerkennung für ihren unermüdlichen Dienst entgegen und erwähnte dabei ganz besonders das seit Jahren eingespielte und engagierte Leitungsteam der GSP: Charles Bruck, Léon Kraus, Yves Legil und Michèle Battin.
Musikalisch wurde diese Festsitzung übrigens gefühlvoll begleitet durch Melodien, gespielt vom Quintett ‚Luxembourg Brassmates’.
In seiner Rede überbrachte der Innenminister den freiwilligen Helfern, die unermüdlich jahrein und jahraus den Menschen in besonderer Not zur Seite stehen, den besonderen Dank der luxemburgischen Regierung und meinte abschlieβend: „Würde es Sie, liebe GSP-Helfer noch nicht geben, dann müssten Sie heute unbedingt eingeführt werden.“
Sodann waren alle anwesenden Gäste zu einem Festbuffet eingeladen.




